Sicherheit – Ingenieursleistungen

Baulicher Zivilschutz

Unter baulichem Zivilschutz ist im Wesentlichen der Schutz der Zivilbevölkerung durch geeignete Schutzraumbauten zu verstehen.

Der Begriff Bunker oder Atombunker wird hier oft fälschlicherweise verwendet, meint aber dasselbe.
Während in Ländern wie der Schweiz für fast 100% der Bevölkerung ein Schutzraumplatz zur Verfügung steht, war dieser Anteil selbst zu höchst Zeiten des kalten Krieges in Deutschland bei 2-3%.

Aktuell können sie davon ausgehen, dass es mit wenigen Ausnahmen keinen baulichen Zivilschutz in Deutschland gibt. Die wenigen vorhandenen Anlagen sind entwidmet, entkernt, umgenutzt, abgerissen, nicht gewartet, sind ohne Inventar und dergleichen.

Sie wollen sich und Ihre liebsten schützen, dann sind sie in Ihrer Eigenverantwortung und dürfen selbst handeln, wenn Ihre Mittel das zulassen, von staatlicher Seite können sie hier nichts erwarten.
Diese Tatsache muss man klar benennen.

Es gibt in allen Lebensbereichen ein Risiko, dieses können wir verkleinern und minimieren. In bestimmten Bereichen wie Bauordnungen gibt es ein gesellschaftlich akzeptiertes Restrisiko. Im baulichen Zivilschutz können sie das Restrisiko je nach Mittel und Möglichkeiten frei gestalten, es gibt hierzu in Deutschland keine Anforderungen mehr.

Grundlegende Schutzziele wären:

  • Schutz vor herabfallenden Trümmern (auch Aufnahme der Trümmerlast des Gebäudes)
  • Schutz vor Brandeinwirkungen
  • Schutz vor radioaktiver Anfangsstrahlung/Kernstrahlung
  • Schutz vor radioaktiven Partikeln
  • Schutz vor biologischen Kampfstoffen
  • Schutz vor chemischen Kampfstoffen
  • Schutz vor mechanischen Waffenwirkungen/ Luftstoßwelle auf Hülle und Einbauteile ( 1 Bar Bauwerke / 100kN/m²), Splitterwirkung
  • Schutz vor Erschütterungen
  • Schutz vor konventionellen Waffenwirkungen
  • Diese Schutzziele sind individuell erweiterbar, getarnte Zugangssituation, getarnte Notausgangssituation, Hochwasserschutz, besondere Türstabilität, um einige Punkte zu nennen.

Im Wesentlichen unterscheiden wir 3 Varianten

Die erste Möglichkeit ist der Bau eines Bunkers/Schutzraums unter Erdgleiche im Außenbereich, im Bereich des Gartens oder unter einer Zufahrt.

Eine zweite Möglichkeit ist es Ihren Schutzraum gleich im Zuge eines Neu- oder Anbaus im Keller miteinzuplanen.

Die dritte Möglichkeit ist es, nachträglich unter Ausnutzung Ihrer vorhandenen Kellersubstanz einen Schutzraum zu integrieren, hier sprechen wir vom behelfsmäßigen Schutzraumbau.

Diese Art der Schutzraumerrichtung erfolgt heute meist in Form vorkonfektionierter Systeme. Selbstverständlich sind auch Schutzräume in kompletter Ortbetonbauweise möglich.

Die Durchführung ist allerdings mit massiven Eingriffen wie Zuwegung, Erdaushub, Entnahme des Bewuchses oder dem Verlegen von Grundleitungen verbunden, weiterhin sind diese Anlagen erfahrungsgemäß nur sehr schwer geheim zu halten und sehr kostspielig.

Diese erdgedeckten Anlagen können entweder eigenständig zugänglich sein oder über Schächte oder Treppen an ein Gebäude angebunden sein. Die Planungsleistungen und Anbindungen an Gebäude sind hier sehr individuell möglich und ein großer Vorteil der Erstellung in Ortbeton. Ein weiterer enormer Vorteil dieser Variante ist ein sehr hohes Schutzniveau bezogen die Abschirmung radioaktiver Anfangsstrahlung durch hohe Deckenstärken und entsprechende Überdeckungen.
Wir haben Erfahrung mit Anlagen dieser Art und können sie detailliert beraten.

Diese Variante bietet für sie den Vorteil eines überschaubaren Aufwands bei gleichzeitig enormer Schutzwirkung, da sie nur überschaubare Mehraufwände beim Material haben. Außenwände werden etwas dicker betoniert, Innenwände statt in Ziegelbauweise in Stahlbeton errichtet, Decken, Bodenplatte ebenfalls etwas stärker dimensioniert und im Bereich der Armierung wird der Baustahl entsprechend der Lastannahme dimensioniert. Schleusen oder Sonderlösungen können mitberücksichtigt werden, und der Versatz der unhandlichen und schweren Panzertüren kann mittels Baukran erfolgen.

Wir beraten sie ausführlich und erstellen Ihr Schutzraumkonzept nach Ihren Wünschen, liefern Ihrem Architekten die notwendigen schutzraumspezifischen Kenntnisse zu und stellen diese im Rahmen des Schutzraumkonzeptes dar. Ihr Architekt kann aufgrund unserer Unterlagen den Schutzraum mit den benötigten Wand/ Deckenstärken, Öffnungen für Türen/Deckel, sowie Lüftungstechnischer Einbauteile in seinen Bauzeichnungen bezüglich der Bauvorlagen zur Genehmigung integrieren. Im Schutzraumkonzept sind ebenfalls die Lastannahmen definiert, so kann der Architekt bzw. der beauftragte Tragwerksplaner entsprechend den Statik Nachweis im Rahmen der Bauvorlagen erbringen.

Wir erstellen Ihnen eine Materialliste der benötigten Einbauteile, ebenfalls im Schutzraumkonzept beinhaltet und vermitteln die Bezugswege.
Ihre Handwerker unterstützen wir gerne in Form von Einbauanleitungen, Videos, Erklärungen und Schemen – gerne kontrollieren wir auch die Einbaulage der Schutzraumbauteile und erteilen eine Betonierfreigabe.

Hohes Potenzial hat die Ertüchtigung schon vorhandener Bestandskeller. Die Bestandskeller in Deutschland haben oft ein gutes Grundstabilitätsniveau. Durch die statische Ertüchtigung von Decken, das Einbringen von Stahlbetonwänden, den Anschluss an den Bestand mit nachträglichen Bewährungsanschlüssen, die nachträgliche Einbringung von Schutzraumtüren ggf. auch Schleusen, eine entsprechende Luftzuführung mit Berücksichtigung brandschutztechnischer, Trümmerschutztechnischer und Explosionsschutztechnischer Sachverhalte sowie vielfältiger weiterer Betrachtungspunkte erreichen sie einen beachtlichen Schutz im Bestand.

Dies lässt sich in aller Regel leichter Geheimhalten und die Kosten sind meist häufig deutlich geringer als erdgedeckte Lösungen, allerdings ist der Aufwand in der Regel höher, als wenn sie den Schutzraum gleich im Neubau integrieren könnten.

Es bedarf im Bestand reichlicher Erfahrung in der Auslegung von Schutzräumen im Allgemeinen und der Durchführung der Umbauten im Besonderen.

Auch hier erstellen wir Ihnen ein Schutzraumumbaukonzept nach vor Ort Begehung und intensiver Beratung. Für die Ausführung der Maßnahmen benötigen sie Handwerker mit einem hohen Qualitätsniveau, gerne vermitteln wir Ihnen entsprechende eingewiesene Firmen oder sind Ihnen bei der Suche örtlicher Unternehmer und deren Einweisung und Schulung behilflich.

Wir erstellen Ihnen eine Materialliste der benötigten Einbauteile, ebenfalls im Schutzraumkonzept beinhaltet und vermitteln die Bezugswege.
Ihre Handwerker unterstützen wir gerne in Form von Einbauanleitungen, Videos, Erklärungen und Schemen – gerne kontrollieren wir auch die Einbaulage der Schutzraumbauteile und erteilen eine Betonierfreigabe.

  • Allgemeine Beratung zur Thematik des Schutzraumbaus
  • Aufnahme und Begehung Ihrer Bestandssituation vor Ort
  • Gemeinsame Definition der Schutzzielanforderungen
  • Ausarbeitung eines Umbaukonzeptes für Ihren Bestand nach Ihren Wünschen unter Berücksichtigung der Fachexpertise
  • Projektbegleitung
  • Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Unternehmen für die bauliche Umsetzung
  • Unterstützung bei der Angebotseinholung für die Baumaßnahmen
  • Beratung zur Auswahl von Schutzraumkomponenten
  • Einbauskizzen und Schemas für Schutzraumtüren, Luftleitungen, Zuluft – Abluft – Fortluft, Explosionsschutzventile
  • Beratung der bauausführenden Unternehmen zu den schutzraumspezifischen Umbaumaßnahmen, Erklärung der Einbauskizzen und Schemas,
  • Detailphotos abgewickelter Projekte zur Erklärung wichtiger Einbau – und Schalungsmaßnahmen beispielsweise bei den Schutzraumtüren oder Luftleitungskomponenten.
  • Gesamtes Schutzraumkonzept mit allen benötigten Angaben für die Bauherrschaft, den Architekten sowie ausführende Handwerker.
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